Warnemünde- Newsletter Hotel "Am Alten Strom"

Hallo [!--firstname--] [!--surname--],

dieser Newsletter weicht von der Ihnen bekannten Form ab. Wir möchten ihn ganz und gar unserem Chef Helmut Jahn widmen, der nach schwerer Krankheit am
29. März 2018 verstorben ist.

Am 21. April 2018 haben wir auf hoher See Abschied genommen.

Mit viel Energie, Mut und Leidenschaft hat Herr Jahn unser Hotel aufgebaut und geführt. Er war sich nie für etwas zu schade und immer mittendrin, statt nur dabei. Das familiäre Miteinander und der persönliche Kontakt waren ihm in jeder Hinsicht immer das Wichtigste.
Uns als Mitarbeitern ließ er viel Freiraum für Selbständigkeit und nahm jeden so, wie er ist.

Wir als "Mannschaft" möchten unseren Chef mit diesem Newsletter ehren und unseren Lesern aufzeigen, was für ein besonderer Mensch er für uns war und welch' eine schöne Zeit wir miteinander hatten.

Wir sind dankbar für alles, was wir gemeinsam gestalten und erleben durften.

 

Der praktische Visionär

Die 90er Jahre waren in den neuen Bundesländern eine Zeit des Aufbruchs, der Visionen und des Mutes.
Als Herr Jahn im Mai 1992 die ehemaligen Hotels "Reichshof" und "Union" kaufte, legte er großen Mut an den Tag und hatte viele Ideen, die er verwirklichen wollte.
96 Zimmer, Konferenz-, Fitness- und Saunaräume sollte das Hotel später haben, 80 Arbeitsplätze inkl. der vermieteten Ladengeschäfte geschaffen werden.
Um das zu erreichen, musste man schon richtig anpacken. Der Tag begann für ihn sehr früh am Morgen, wenn er sich darum kümmern musste, den Heizkessel für das Hotel in Gang zu bringen. Auch um Frühstück, Buchungen und Gäste kümmerte sich Herr Jahn- damals nur mit wenig Angestellten. Auf dem Bau mischte er ebenfalls kräftig mit und wenn der Feierabend schon lange rief, war Herr Jahn noch mit der weiteren Planung der Bauarbeiten beschäftigt.
Heute hat unser Hotel 79 Zimmer, keinen Fitnessraum und nur 1 Sauna.
Es sind auch keine 80 Mitarbeiter im gesamten Komplex beschäftigt.

 

Aber Herr Jahn hat den beiden historischen Hotels nach Jahren des FDGB's wieder Leben und Würde eingehaucht und sogar das historische Erscheinungsbild wieder hergestellt. Das war gar nicht so einfach...

 

Der Traum vom Turm

In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1942 war Warnemünde das Ziel eines Bombenangriffs. Auch das Hotel "Reichshof" brannte. Das Feuer breitete sich auf das Hotel "Union" aus und zerstörte somit die Dachstühle beider Häuser und den Turm des "Reichshof"s. Das Dach wurde notdürftig geschlossen, der Turm nicht mehr aufgebaut.

Helmut Jahn erfuhr von dieser Geschichte, als er das Hotel "Reichshof" von der Erbengemeinschaft der Alteigentümer erwarb und nahm sich vor, den Turm wieder zu errichten. Bereits im Januar 1993 reichte er die Anträge auf Rekonstruktion und Neubau ein. Er rechnete damit, bei Denkmalschützern offene Türen einzulaufen. Aber seine Anträge wurden abgelehnt, da ein Turm nicht typisch für Warnemünde sei.
Diese Entscheidung akzeptierte Herr Jahn nicht, ging vor Gericht und bekam 2005 Recht. 3 Jahre dauerte dann der verwaltungstechnische Vorgang, unzählige Unterlagen mussten eingereicht werden. Im Oktober 2008 ging es endlich los und im Dezember war der Turm errichtet.

 

So war unser Herr Jahn

Bei der Vorbereitung und beim Schreiben dieses Newsletters sind mir so viele Begebenheiten eingefallen, in denen wir Herrn Jahn als lustigen, unkonventionellen und aktiven Menschen erleben durften.

Bis 2016 gestaltete Herr Jahn jedes Jahr am 24.12. den Heiligabend im Hotel mit einem weihnachtlichen Programm mit Bescherung. Die Vorbereitung des Abends lief über mehrere Tage und war immer Herzenssache für ihn. 
Jeder Gast bekam ein kleines Geschenk.
Dabei war ihm immer wichtig, als der "richtige Weihnachtsmann" erkannt zu werden.

 

Nicht schlecht staunten unsere Gäste des Stammgastevents 2012 und Herr Jahn, als ich seinem Hemd mit einer Schere zu Leibe rückte. Frau Jahn war natürlich eingeweiht und hatte dafür gesorgt, dass es sich um ein ausgedientes Hemd handelte. Somit konnte es dem Sketch "Das Sparhemd" getrost zum Opfer fallen.
Herr Jahn war für jeden Spaß zu haben und immer spontan dabei.

 

Das familiäre Miteinander im Team war Herrn Jahn immer ein wichtiges Anliegen. Gemeinsame Unternehmungen machen Spaß und bringen Menschen zusammen. Im Jahr 2009 wollten wir hoch hinaus und verbrachten einen Nachmittag im Kletterwald. Auch Herr Jahn, damals 68 Jahre alt, kletterte in
5 Metern Höhe. Er war sehr aktiv, naturverbunden und liebte die Herausforderung.

 

Im Jahr darauf kamen wir mit unserer Idee für den Betriebsausflug einer Lieblingsfreizeitbetätigung unseres Chefs entgegen. Neben dem Wandern liebte er das Paddeln.
Im Sommer 2010 wurde unser Team zu einer Drachenbootmannschaft. Vom Rostocker IGA- Park bis in den Alten Strom (und nach einer kleinen Pause wieder zurück) führte unsere Paddeltour. Wir waren alle pitschenass, aber hatten sehr viel Spaß dabei.

 

Wer aktiv ist, muss auch wieder zu Kräften kommen. Leidenschaftlich sorgte Helmut Jahn für unser leibliches Wohl. Gern war er Grillmeister bei gemeinsamen Ausflügen.
Seine "Sommerspezialität"- selbst eingelegte Steaks- hätten die doppelte Anzahl an Leuten satt gemacht. Im Winter verköstigte uns Herr Jahn mit seinem Kesselgulasch nach Geheimrezept mit viel Knoblauch und scharfen Gewürzen.

 

Ein besonderer Chef muss auch besonders gewürdigt werden. Zu seinem 70. Geburtstag erhielt Herr Jahn daher einen erotischen Fotokalender von uns.
Natürlich waren die Abbildungen völlig jugendfrei. Mit Fantasie und Humor konnte man aber durchaus Erotisches erkennen.

Das Fotoshooting zu diesem Kalender hat uns Mitarbeitern sehr viel Spaß gemacht und uns als Team zusammen geschweißt. Wir haben viel miteinander gelacht.

 

Die Tanzpartys an unseren Stammgastwochenenden sind immer sehr fröhlich und ausgelassen. Herr Jahn ließ gern das Tanzbein schwingen.
Auch mit über 70 Jahren hielt ihn bei
"We will rock you!" nichts mehr auf seinem Stuhl und er war mit dabei,
wie es sich für diesen Song gehört:
auf den Knien, auf dem Boden und gemeinsam mit allen anderen.

 

Mit Queen möchte ich nun gern auch auf das Ende unseres Newsletters zusteuern:

THE SHOW MUST GO ON

Wir machen weiter in Herrn Jahns Sinne. Das Familiäre, das Unkomplizierte und manchmal auch das Unkonventionelle halten wir für unsere Gäste und für uns aufrecht.
Wir sind dankbar dafür, dass Herr Jahn den Grundstein gelegt hat, auf dem seine Familie und wir Mitarbeiter weiter aufbauen können. Dabei wird er uns immer begleiten und immer bei uns sein.


Zu guter Letzt:

Der nächste Newsletter erscheint Anfang Juli 2018. Dann gibt es wieder viele Informationen über den bevorstehenden Sommer in Warnemünde zu berichten. 
Wir grüßen Sie herzlich aus Warnemünde und aus dem Hotel "Am Alten Strom".

Karen Neumann

karen.neumann@hotel-am-alten-strom.de 

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Hotel "Am Alten Strom"

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